Was sind die Grundlagen des nachhaltigen Brandings?
- Paul Stolle
- 10. März
- 5 Min. Lesezeit
Du willst nachhaltig wirtschaften? Dann musst du auch nachhaltig kommunizieren. Der einfachste Weg dafür: nachhaltiges Branding. Alles, was du dafür brauchst, erfährst du hier.

Was bedeutet nachhaltiges Branding?
Nachhaltiges Branding heisst, einen dauerhaft positiven Eindruck zu hinterlassen – nicht nur bei deiner Zielgruppe, sondern auch bei Umwelt, Gesellschaft und zukünftigen Generationen. Dabei geht es nicht allein um einen grünen Anstrich, sondern um ein tiefes Verständnis für ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung im gesamten Unternehmen. Es geht also über die traditionelle Markenentwicklung hinaus, die sich oft nur auf die Außenwirkung konzentriert.
Nachhaltiges Branding denkt weiter – ganzheitlich, langfristig, ehrlich.
Warum ist nachhaltiges Branding wichtig?
Ein starkes Branding ist wie ein Versprechen: Es zeigt, wofür dein Unternehmen steht. Wenn dieses Versprechen nicht mit deinen Taten übereinstimmt, entsteht Misstrauen. Genau deshalb ist Nachhaltigkeit im Branding so entscheidend.
Es geht nicht nur um ein gutes Gefühl – sondern um Wirkung, Vertrauen und Zukunftsfähigkeit.
Ein nachhaltiges Branding ist auch dann stark, wenn es ins Geschäftsmodell integriert wird. Es geht nicht nur darum, besser zu kommunizieren, sondern darum, besser zu wirtschaften. Das betrifft sowohl dein Angebot als auch deine Prozesse: Welche Produkte sind wirklich sinnvoll? Welche Dienstleistungen erzeugen echten Mehrwert?
Zudem wirkt Branding nach innen wie aussen. Das bedeutet: Deine Marke spricht nicht nur Kund:innen an, sondern beeinflusst auch deine Mitarbeitenden, Führung, Investor:innen und Partner. Wer Markenstrategie denkt, denkt automatisch auch Kultur mit.
Die 20 Grundlagen des nachhaltigen Brandings
Nachhaltiges Branding beginnt mit den richtigen Fragen. Diese 20 Aspekte helfen dir, deinen Status quo zu überprüfen und konkrete Massnahmen zu entwickeln. Es sind die Grundlagen des nachhaltigen Brandings:
Werte & Mission: Was treibt euch an? Was ist euch wichtig? Eine klare Definition der Unternehmenswerte und -mission bildet die Basis des nachhaltigen Brandings. Die Werte sollten nicht nur authentisch sein, sondern auch gelebt werden und die ethischen Grundsätze des Unternehmens widerspiegeln.
Ethische Unternehmensführung: Wie trefft ihr Entscheidungen? Wie übernehmt ihr Verantwortung? Die Unternehmensführung sollte auf ethischen Prinzipien basieren. Ehrlichkeit, Integrität und Verantwortungsbewusstsein bilden das Fundament einer nachhaltigen Geschäftspraxis.
Klare Nachhaltigkeitsstrategie: Welche Ziele habt ihr – ökologisch, sozial und wirtschaftlich? Ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit ist entscheidend. Unternehmen sollten eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln, die Umweltauswirkungen, soziale Verantwortung und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt.
Umweltverträgliche Praktiken: Wie minimiert ihr eure Umweltauswirkungen? Nachhaltige Marken achten auf umweltfreundliche Praktiken in der Produktion, Verpackung und Lieferkette. Die Minimierung von Umweltauswirkungen und die Förderung von Ressourceneffizienz sind zentrale Aspekte. Ziele könnten die Kreislaufwirtschaft oder Gemeinwohlökonomie darstellen.
Umweltfreundliche Produktion: Welche Materialien, Energien und Prozesse nutzt ihr? Die Produktionsprozesse sollten umweltfreundlich gestaltet werden. Dies umfasst die Reduzierung von Abfällen, den Einsatz erneuerbarer Energien, die Nutzung nachhaltiger Materialien und die Implementierung von Kreislaufwirtschaftsmodellen.
Soziale Verantwortung: Wie behandelt ihr Mitarbeitende, Partner und die Gesellschaft? Teil des nachhaltigen Brandings ist die Übernahme von sozialer Verantwortung. Dies kann durch die Förderung von Arbeitsplatzsicherheit,fairene Arbeitsbedingungen odergemeinnützigene Initiativen geschehen. Wichtig ist, dass sich Unternehmen der sozialen Verantwortung bewusst sind und handeln.
Transparente Kommunikation: Wie offen sprecht ihr über Fortschritte und Herausforderungen? Transparente Kommunikation ist entscheidend. Nachhaltige Marken kommunizieren offen über ihre Praktiken, ihre Fortschritte und Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit. Dabei gilt: je authentischer, desto besser.
Authentizität & Glaubwürdigkeit: Passt euer Handeln zu euren Aussagen? Nachhaltige Marken sind authentisch und glaubwürdig in ihren Bemühungen. Glaubwürdigkeit entsteht durch konsistentes Handeln und die Einhaltung von Versprechen. Authentizität entsteht, indem du dir und anderen nichts vormachst, sondern ehrlich bist.
Langfristige Perspektive: Denkt ihr in Quartalen oder in Generationen? Ein nachhaltiges Branding ist immer auf eine langfristige Perspektive ausgelegt. Im Idealfall profitierst du vom nachhaltigen Branding für die kommenden Jahrzehnte. Die Ausrichtung auf langfristige Ziele statt kurzfristiger Gewinnmaximierung ist dabei selbstverständlich.
Partizipative Einbindung: Werden Mitarbeitende, Kund:innen und Partner gehört und beteiligt? Mitarbeitende, Kundschaft und andere Beteiligte sollten aktiv in den Prozess des nachhaltigen Brandings einbezogen werden. Ihre Perspektiven und Ideen tragen zur ganzheitlichen Entwicklung bei und stärken die langfristige Markenbindung.
Mitarbeiterentwicklung: Wie fördert ihr eure Teams im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Verantwortung? Die Investition in die Entwicklung und Schulung der Mitarbeiter ist wichtig. Gut geschulte Mitarbeiter können dazu beitragen, nachhaltige Praktiken im Unternehmen zu implementieren und voranzutreiben.
Nachhaltigkeitsstandards & Compliance: Wo haltet ihr euch an Standards oder geht darüber hinaus? Unternehmen sollten sich an internationale und branchenspezifische Nachhaltigkeitsstandards halten. Dies schliesstt Zertifizierungen wie ISO 14001 für Umweltmanagement oder soziale Verantwortungsnormen ein.
Innovation: Welche neuen Lösungen entwickelt ihr, um besser zu werden? Nachhaltige Marken suchen ständig nach innovativen Lösungen, um ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen zu verbessern. Dies kann die Einführung neuer Technologien, Produktionsmethoden oder Dienstleistungen umfassen. Dies kann aber ebenso die Abkehr von bewehrten Prozessen meinen. Think outside the box!
Ressourceneffizienz: Wie geht ihr mit Energie, Material und Zeit um? Die effiziente Nutzung von Ressourcen, einschliesslich Energie, Wasser und Rohstoffen, ist ein zentraler Aspekt der Nachhaltigkeit. Unternehmen sollten darauf abzielen, ihre ökologischen Fußabdrücke zu minimieren.
Kreislaufwirtschaft & Recycling: Wie reduziert ihr Abfall und schliesst Kreisläufe? Die Förderung von Kreislaufwirtschaftsmodellen, Recycling und der Wiederverwendung von Materialien sind wesentliche Elemente des nachhaltigen Brandings. Diesem Bereich und der innovativen Weiterentwicklung sollten dabei keine Grenzen gesetzt werden.
Kundenzentrierung: Wie passt ihr eure Angebote an nachhaltige Bedürfnisse an? Kundschaftsorientierung im nachhaltigen Branding bedeutet, auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Kundschaft einzugehen. Produkte und Dienstleistungen sollen nicht nur nachhaltig sein, sondern auch der Kundschaft, Umwelt und Gesellschaft einen Mehrwert bieten. Nicht gerade einfach, aber möglich, solange du im Gespräch bleibst.
Qualität & Langlebigkeit: Haltet ihr, was ihr versprecht – auch über Jahre hinweg? Nachhaltige Marken legen Wert auf die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen. Langlebige Produkte, die den Test der Zeit bestehen, sind meist automatisch im Einklang mit nachhaltigen Prinzipien.
Messbare Ziele & Monitoring: Wie überprüft ihr eure Wirkung? Unternehmen sollten klare, messbare Ziele für ihre nachhaltigen Bemühungen setzen. Das regelmäßige Monitoring und die Bewertung der Fortschritte sind wichtig, um sicherzustellen, dass die gesteckten Ziele erreicht werden.
Kooperationen & Partnerschaften: Mit wem gestaltet ihr die Zukunft? Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, NGOs und Regierungen ist ein wichtiger Aspekt des nachhaltigen Brandings. Gemeinsame Anstrengungen können dazu beitragen, grössere Veränderungen herbeizuführen. Ein nützliches Mittel können gemeinsame Narrative darstellen, um einen Markt nachhaltig zu transformieren.
Regelmässige Anpassung: Wie lernt ihr dazu und entwickelt euch weiter? Nachhaltiges Branding ist ein kontinuierlicher Prozess. Marken sollten ihre Strategien regelmäßig überprüfen, Fortschritte bewerten und bei Bedarf Anpassungen vornehmen. Wichtig ist dabei, alle Beteiligten in den Prozess einzubeziehen und regelmäßig Feedback einzuholen.

Und was ist mit Design und Logo?
Design ist wichtig – aber es kommt zum Schluss. Es transportiert, was du inhaltlich festgelegt hast. Es ist die visuelle Hülle deines Markenfundaments. Wenn du dein Fundament nicht definiert hast, kann dein Design nichts transportieren.
Kurz gesagt: Ein gutes Design macht deine Werte sichtbar. Aber ohne Werte bleibt es leer.
Nachhaltiges Branding braucht Kultur
Besonders wichtig: Nachhaltiges Branding funktioniert nur mit einer passenden Unternehmenskultur. Sie sorgt dafür, dass deine Werte nicht nur auf dem Papier stehen, sondern im Alltag gelebt werden – durch Führung, Kommunikation und das Handeln jedes Einzelnen.
Ein gutes Branding bezieht die Mitarbeitenden mit ein. Es zeigt ihnen, wie sie Teil der Veränderung sein können. So entsteht ein echtes Wir-Gefühl und nachhaltige Wirkung nach innen wie aussen.
Nachhaltigkeit ist kein Aktionismus
Viele Unternehmen starten nachhaltige Massnahmen aus einem kurzfristigen Impuls – zum Beispiel, weil es gerade gesellschaftlich gefragt ist. Doch nachhaltiges Branding ist kein Schnellschuss. Es braucht Klarheit, Geduld und ein gutes Fundament. Nur dann entsteht Vertrauen – und echte Veränderung.
Wer nachhaltige Wirkung erzielen möchte, muss langfristig denken und handeln. Es geht nicht um den perfekten Start, sondern um den ersten echten Schritt. Und der beginnt mit deiner Haltung.
Fazit: Branding als Veränderungsprozess
Nachhaltiges Branding ist keine Kampagne – es ist ein kontinuierlicher Transformationsprozess. Es beginnt mit ehrlicher Selbstreflexion, fragt nach Wirkung, definiert klare Ziele und übersetzt sie in gelebte Realität. Wer nachhaltig wirken will, muss Wandel zulassen – und dabei Haltung zeigen.
Mach erste Schritte:
Nutze die 20 Aspekte als Checkliste für dein Unternehmen.
Nimm dir einen Nachmittag Zeit – und schau ehrlich hin.
Wenn du dabei Klarheit brauchst: Lass uns reden – im kostenlosen Markencheck.